Filmfestival



Mathematik – Informatik

Die Heidelberg Laureate Forum Foundation veranstaltet jedes Jahr gemeinsam mit dem Karlstorkino Heidelberg das einwöchige Filmfestival Mathematik – Informatik. Die Stiftung lädt dabei alle Interessierten ein, in die Welt der Mathematik und Informatik einzutauchen. Und das Besondere dabei: Bei jedem Film sind Expertinnen und Experten vor Ort bzw. online zugeschaltet, die für Fragen zur Verfügung stehen und die anschließende Diskussion begleiten. Das Karlstorkino Heidelberg wurde vom Kinematheksverbund 2020 mit dem ersten und 2019 mit dem zweiten Preis in der Kategorie "Kino das bildet" ausgezeichnet. Gelobt wurde es unter anderem für "ungewöhnliche Schwerpunkte in der Filmauswahl", namentlich für das Filmfestival Mathematik – Informatik.

Das 10. Filmfestival Mathematik – Informatik findet vom 4. bis 11. November 2023 im Karlstorkino in der Südstadt, Marlene-Dietrich-Platz 3, 69126 Heidelberg statt. Programm folgt.

    Rückblick

    9. Filmfestival Mathematik – Informatik 2022

    • Samstag, 5. November 2022, 19:30 Uhr: Until the Sun Engulfs the Earth & Olga Ladyzhenskaya

      Until the Sun Engulfs the Earth

      USA 2021 | 13 min | R: Anil Ananthaswamy, Kristin Kane | engl. OV

      Anschließende Diskussion mit dem Regisseur Anil Ananthaswamy und der Regisseurin Kristin Kane (live zugeschaltet).

      Kurzbeschreibung:
      Der Kurzfilm "Until the Sun Engulfs the Earth: Lower Bounds in Computational Complexity" geht der Frage nach, wie man wissen oder herausfinden kann, dass ein Problem unmöglich zu lösen ist. Der Film aus der Reihe "Theory Shorts" ist ein Dokumentarfilm des Simons Institute for the Theory of Computing in Berkeley, der laufende Forschungsprogramme aufgreift. Die wissenschaftliche Beraterin des Films und Direktorin des Instituts, Shafi Goldwasser, erhielt 2012 den ACM A.M. Turing Award für komplexitäts-theoretische Grundlagen in der Kryptographie, bei denen es auch darum geht, ob bestimmte Berechnungen unmöglich sind.

      Olga Ladyzhenskaya

      DE 2022 | 32 min | R: Ekaterina Eremenko | russ./engl. OV mit engl. UT

      Deutsche Premiere in Anwesenheit der Regisseurin Ekaterina Eremenko

      Kurzbeschreibung:
      Der Film erzählt die Geschichte von Olga Alexandrowna Ladyzhenskaya, einer weltberühmten Mathematikerin, Akademikerin und sehr klugen, charismatischen Persönlichkeit. Ihr Vater, ein ehemaliger zaristischer Offizier, wurde vom NKWD verhaftet und erschossen. Ihr tragisches Schicksal wurde von Aleksandr Solschenizyn in seinem Roman "Der Archipel Gulag" beschrieben. Viele von Ladyzhenskayas Ideen haben die Entwicklung der modernen mathematischen Physik beeinflusst. 1958 stand sie auf der Shortlist für die Fields-Medaille.

      Die Eröffnungsfilme sind auf Einladung der Heidelberg Laureate Forum Foundation kostenfrei. Ein Erwerb von Karten (zum Preis von 0 EUR) über das Karlstorkino ist dennoch notwendig.

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    • Sonntag, 6. November 2022, 19:30 Uhr: Adventures of a Mathematician

      DE/PL/UK 2020 | 103 min | R: Thor Klein | mit Philippe Tlokinski, Fabian Kociecki u. a. | engl./pol. OV mit dt. UT | FSK: 12

      Anschließende Diskussion mit dem Regisseur Thor Klein (live zugeschaltet).

      Kurzbeschreibung:
      Cambridge/Massachusetts inmitten des 2. Weltkriegs. Stan Ulam (Philippe Tlokinski), ein 30-jähriger begabter polnisch-jüdischer Mathematiker, lebt hier mit seinem Bruder Adam. Die Nachrichten aus der polnischen Heimat werden immer düsterer, doch es ist für Stan unmöglich geworden, dorthin zurückzugehen und nach seiner Familie zu suchen. Als Stan sein Stipendium in Harvard verliert, bietet ihm sein bester Freund, das ungarische Genie Johnny von Neumann (Fabian Kociecki), einen Job an, der ihn nach New Mexico führt. Stan zieht mit Françoise (Esther Garrel), einer Französin, die er nach einer rasanten Romanze heiratet, nach Los Alamos. Dort schließt er sich einer Gruppe von jungen, exzentrischen, charismatischen Wissenschaftlern an, um an dem streng geheimen Manhattan-Projekt zu arbeiten. Hier in den Weiten New Mexicos ist Stan an der Entwicklung einer Bombe beteiligt, die die Welt verändern wird, während er weiterhin verzweifelt versucht, seiner Schwester bei der Flucht aus dem von den Nazis besetzten Polen zu helfen.

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    • Montag, 7. November 2022, 19:30 Uhr: Bat Mathematics

      FR 2017 | 62 min | R: François-Joseph Botbol | frz. OV mit engl. UT

      Anschließende Diskussion mit Cédric Villani, Mathematiker und Preisträger der Fields-Medaille 2010 (live zugeschaltet).

      Kurzbeschreibung:
      "Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben", schrieb Galileo Galilei vor über 400 Jahren. Am Beispiel eines faszinierenden und liebenswerten Tieres – der Fledermaus – lädt uns der berühmte Mathematiker Cédric Villani dazu ein, die Welt durch seine wissenschaftliche Brille zu betrachten. "Bat Mathematics" ist ein Vortrag für ein breites Publikum, der wie eine One-Man-Show 2017 in Paris aufgeführt wurde. Er führt uns in die mathematischen Geheimnisse ein, die in diesen charmanten Kreaturen, die fliegen und ihren Weg im Dunkeln finden können, verborgen sind. Eine faszinierende Entdeckungsreise, die aufzeigt, wie Mathematik in so vielen Phänomenen enthalten ist und wie die vertrautesten Dinge doch voller Geheimnisse und Wunder sind.

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    • Dienstag, 8. November 2022, 19:30 Uhr: Agora

      ES 2009 | 126 min | R: Alejandro Amenábar | mit Rachel Weisz, Oscar Isaac u. a. | engl. OV mit dt. UT | FSK: 12

      Anschließende Diskussion mit Dr. Julia Lougovaya-Ast, Institut für Papyrologie, Universität Heidelberg.

      Kurzbeschreibung:
      Alejandro Amenábar, der mit seinem Oscar-prämierten Drama "Das Meer in mir" und dem raffinierten Thriller "The Others" längst bewiesen hat, wie unglaublich authentisch und ergreifend er persönliche Schicksale auf die Leinwand bannen kann, schlägt ein hochspannendes Kapitel aus der Anfangszeit der abendländischen Kultur auf. Im Zentrum der fesselnden, wahren Geschichte aus frühchristlicher Epoche brilliert Rachel Weisz in der Rolle einer so unkonventionellen und faszinierenden weiblichen Heldin, wie man sie lange nicht mehr im Kino gesehen hat. Alexandria, im Jahr 391 n. Chr. An der neuplatonischen Schule lehrt die ebenso kluge wie schöne Philosophentochter Hypatia Mathematik und Astrologie. Bei ihren Schülern ist die selbstbewusste Wissenschaftlerin sehr beliebt, wird aber auch mit Argwohn beobachtet. Nicht nur weil sie eine Frau ist, sondern auch weil sie die elementaren Fragen des Sonnensystems erforscht und äußerst moderne Thesen vertritt. Privat ist Hypatia hin- und hergerissen zwischen dem Sklaven Davus und ihrem noblen Schüler Orestes. Die Lage spitzt sich zu, als das aufkommende Christentum die Stadt in einen blutigen Glaubenskrieg stürzt und Hypatia zwischen die Fronten gerät…

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    • Mittwoch, 9. November 2022, 19:30 Uhr: Artificial Gamer

      USA 2021 | 92 min | R: Chad Herschberger | engl. OV

      Anschließende Diskussion mit Jun.-Prof. Dr. Jan Stühmer, Heidelberg Institute for Theoretical Studies (HITS).

      Kurzbeschreibung:
      Bei der jährlichen E-Sport-Weltmeisterschaft "The International" wurde 2017 ein Agent mit Künstlicher Intelligenz (KI) vorgestellt, der in dem beliebten Online-Videospiel DOTA 2, das als eines der komplexesten überhaupt gilt, gegen einige der weltbesten Spieler antreten konnte. Obwohl diese Demonstration auf einer "1 gegen 1"-Version des eigentlich "5 gegen 5"-Spiels basierte, war es eine riesige Überraschung. Nach der Vorführung und zur Verblüffung der Spiele- und KI-Communities kündigten die Entwicklerinnen und Entwickler an, beflügelt vom errungenen Sieg, dass sie im kommenden Jahr mit einer neuen KI zurückkommen werden, die das ganze "5 gegen 5"-Spiel beherrscht. "Artificial Gamer" begleitet die Reise der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Ingenieurinnen und Ingenieure von OpenAI, die ihren künstlichen Agenten entwickeln. Dabei müssen sie sich den einzigartigen Herausforderungen stellen, in nur einem Jahr eines der größten und komplexesten KI-Systeme der Geschichte zu entwickeln.

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    • Donnerstag, 10. November 2022, 19:30 Uhr: Ich bin dein Mensch

      DE 2021 | 104 min | R: Maria Schrader | mit Maren Eggert, Dan Stevens, Sandra Hüller, Hans Löw | dt. OV | FSK: 12

      Anschließende Diskussion mit der Philosophin und Medizinethikerin Dr. Nadia Primc, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universität Heidelberg.

      Kurzbeschreibung:
      Im Berlin der nächsten Zukunft treffen wir auf Alma, eine attraktive Frau, ehrgeizig, aber doch gehörig mit sich unzufrieden. Alma arbeitet im Vorderasiatischen Museum und lässt sich, um Gelder für die Forschung zu bekommen, auf einen Test ein – drei Wochen zusammen mit einem Roboter-Mann. Zwar muss dieser Tom, wie er heißt, zunächst noch ein paar kleine technische Störungen beheben, aber vollends optimiert und auf Almas Bedürfnisse eingestellt, irritiert er diese nachhaltig, denn Alma will eigentlich einen richtigen Mann und keinen der so tut. Aber ein echter Roboter ist lernfähig. Eine der Romantik keineswegs abgeneigte Liebesgeschichte mit kleinen Überraschungen.

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    • Freitag, 11. November 2022, 19:30 Uhr: I Am Mother

      AU/USA 2019 | 114 min | R: Grant Sputore| mit Clara Rugaard, Hilary Swank, Rose Byrne u. a. | engl. OV  mit dt. UT | FSK: 12

      Anschließende Diskussion mit Prof. Fred Hamprecht, Image Analysis and Learning Lab, Universität Heidelberg.

      Kurzbeschreibung:
      Was ist klassischer am Anfang eines Science-Fiction, als dass die Erde zerstört wurde? Also dass dort endgültig keine Menschen mehr leben. Natürlich nicht ohne Ausnahme, diesmal hat ein humanoider Roboter überlebt, der jetzt zum Ziel hat, Mutter Erde neu zu besiedeln. Dafür hat der tatsächlich "Mutter" genannte Roboter ein Kind herangezüchtet, das zum jungen Mädchen wird und scheinbar ganz normal wie früher auf der Welt lebt, jedoch in einer künstlichen Anlage, die hermetisch abgeschirmt ist. Doch man kennt das mit diesen Anlagen, irgendwann kommt irgendwer doch von draußen rein, so auch bei "I Am Mother" und die Story beginnt. Reduziertes Setting, außerordentliche visuelle Effekte!

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    • Samstag, 12. November 2022, 19:30 Uhr: Tron

      USA 1982 | 95 min | R: Steven Lisberger | mit Jeff Bridges, Bruce Boxleitner u. a. | engl. OV mit dt. UT | FSK: 12

      Anschließende Diskussion mit Egzon Miftari, Visual Computing Group, Universität Heidelberg.

      Kurzbeschreibung:
      Programmierer Kevin Flynn verdächtigt Ed Dillinger, Präsident von Encom, einst mehrere von Flynn entwickelte Computerspiele gestohlen und diese als seine ausgegeben zu haben. Flynn, selbst tätig für Encom, schreibt nun Suchprogramme, die im Hauptcomputer der Firma, dem "Master Control Programm" (MCP), die entsprechenden Beweise finden sollen. Was Flynn aber nicht ahnt, ist, dass alle Computerprogramme in einer vom MCP beherrschten virtuellen Realität als humanoide Wesen, die ihren Programmierenden (User) ähneln, leben. Dabei kämpfen die verschiedenen (guten wie bösen) Programme innerhalb der Spiele auf dem Raster gegeneinander. Filmhistorisch hat der vor nun 40 Jahren erschienene, bahnbrechende Disney-Klassiker "Tron" (von "ElecTRONic") einen besonderen Stellenwert, da er zu den ersten Filmen gehört, die über große Strecken computergenerierte Sequenzen nutzen. Mit Animation, Tricktechnik, Dekor und Beleuchtung wurde ein insgesamt grelles Spektakel inszeniert, welches seiner Zeit weit voraus war.

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